„Sir“ Mount Robson – Donnerstag, 17. Juli 2014

„Sir“ Mount Robson – Donnerstag, 17. Juli 2014

Heute hiess es früh Tagwach, wollten wir doch zum Mount Robson Nationalpark fahren. Da die Hauptreisezeit angefangen hatte und wir nach wie vor keine Campingplatz-Reservationen gemacht hatten, mussten wir früh los. Nach dem Frühstück ein letzter Schwatz mit unseren temporären Nachbarn und los auf dem Highway N° 16  Richtung Osten und Rockies. Verschiedentlich wurden wir von leuchtendgelben Tafeln darauf hingewiesen, dass wir uns in einem Wildtiergebiet befinden und dementsprechend das Tempo angepasst werden muss. Leider trafen wir erst auf dem letzten Kilometer auf Karibus, welche friedlich am Strassenrand grasten. Von Bären, Elchen und Hirschen weiterhin keine Pfote in Sicht. Unsere Wildtierbilanz, abgesehen des angefahrenen Jungbären und seinen beiden Kollegen am Rogers-Pass, bis dato:

  • Libellen
  • Schmetterlinge
  • Loones
  • Eichhörnchen
  • Erdhörnchen
  • Rehe und eine
  • Elchkuh

Das Wetter war heute leider nicht mehr so schön wie noch am Vortag, trotzdem waren wir guten Mutes, denn bis anhin waren uns die Wettergötter sehr hold gewesen. Je näher wir allerdings unserem Tagesziel kamen, desto grauer wurde der Himmel über uns. Beim Eingang zum Mount Robson Nationalpark, wo man seine Majestät das erste Mal in seiner ganzen Pracht  bewundern könnte (es existieren tausende von Aufnahmen von genau diesem Standort aus mit einem strahlenden Mount Robson vor stahlblauem Himmel) blieb uns nur die Ansicht einer grauen Wand, welche erahnen lässt, was sich dahinter befindet. Wenigstens fanden wir problemlos einen Campingplatz auf dem … Campground und buchten gleich für zwei Nächte, können hier doch wunderschöne Wanderungen unternommen werden.

Auf eine erste Erkundungstour machten wir uns gleich in der näheren Umgebung nach abgestelltem RV, denn anscheinend war die Sonne uns nachgefolgt und drückte langsam durch die Wolken. Bei unserer Rückkehr zum Information Office mit angrenzender Terrasse zur besseren Beobachtung seiner Majestät lichtete sich die Wolkenwand gemächlich, so dass wir immer mehr vom Mount Robson zu sehen bekamen. Na also, geht doch! Wenn man bedenkt, dass es Jahre gibt, in denen nur an 57% der Tage der ganze Berg ohne Wolke beobachtet werden kann, dürfen wir uns nicht beklagen, dass er wenigstens sein Nebelgewand gelüftet und einzig noch seine Wolkenmütze anbehalten hat.

Den Abend genossen wir wieder mit einem feinen Nachtessen vom Feuer. Allerdings wurden wir bald zu Massenmörder: Stech- und Kriebelmücken (Black Flies ist der passendere Ausdruck) machten uns das Leben schwer. Europäisches „Off“ nützt nicht bei allen, kanadisches „Off domestic“ – nach Melone duftend – muss es sein. Nachdem Marco Opfer einer fiesen Black Fly-Attacke  geworden war und bei ihm bald darauf Übelkeit einsetzte, wussten wir, was Marco in den letzten Tagen zu schaffen gemacht hatte.