Sportlich – Montag, 28. Juli 2014

Heute stehen zwei Hauptpunkte auf dem Programm: erstens müssen wir packen, denn Morgen heisst es Abschied nehmen von unserem Daheim der letzten vier Wochen. Zweitens wollen wir dem Calgary Olympic Park einen Besuch abstatten. Auch sportliche Aktivitäten haben die Mädchen ausgesucht. Mal schauen.

In welche Richtung wir fahren müssen, um zum Calgary Olympic Park zu kommen, war klar. Aber welche Autobahn und v.a. welche -ausfahrt ist zu nehmen? Unser GPS will von dieser Sehenswürdigkeit partout nichts wissen, so dass wir, auch dank einer riesigen Baustelle auf der Autobahn, unser erstes Tagesziel einige Zeit umkreisen, bis wir eine Punktlandung hinlegen können.

Im Calgary Olympic Park wimmelt es von jungen Bikern, die sich anlässlich eines Feriencamps von professioneller Seite das Biken näher bringen lassen. Bereits in voller Bikemontur oder einfach nur sportlich gekleidet sausen die Kleinen bis Kleinsten über verschiedene Parcours. Die Grösseren dürfen sich bereits auf dem, zwischen Sprungschanzen und Bob-/Rodelbahn gelegenen Down Hill-Parcours versuchen. An Nachwuchs wird es den Kanadiern nicht fehlen.

Auch für uns wird es abwärts gehen: 2014-07-28 12--19--32---DSC05084nach ausgiebigem Small Talk mit der Kassiererin und ausgerüstet mit Salatsieb-ähnlichen Helmen fahren wir mit dem Sessellift hoch zum Start. 2014-07-28 12--21--27---DSC05087Nach erfolgreich absolvierten Instruktionen bekamen wir einen Stempel auf den Handrücken verpasst: unser Ticket für freie Fahrt. Da ich mich zum ersten Mal überhaupt mit dem Thema „Hinunterfahren in einem schlittenähnlichen Gefährt aber nicht auf Schnee“ befassen musste, ging ich es langsam an und liess meiner Familie den Vortritt. Ich habe meine Luge-Fahrt genossen, bis von hinten die ersten Wilden an mir vorbei rasten. Für mich wohl der etwas verspätete Startschuss. Zügiger fuhr ich talwärts. Anscheinend nicht zügig genug, wurde ich doch von einem weiteren jungen Wilden ziemlich knapp überholt nur um ihm zwei Haarnadelkurven weiter unten wieder zu begegnen: er sass mitten auf der Bahn, sein Gefährt lag quer. Durch diesen Zwischenfall kam ich natürlich noch später ins Ziel. Meine Familie stand bereits im Zielauslauf und veranstaltete zu meiner Begrüssung eine Welle. Dass mein etwas verspäteter Zieleinlauf nicht meine alleinige Schuld war, wollten sie nicht so recht glauben.

Bei der zweiten, leider auch bereits letzten Abfahrt war mein gestecktes Ziel klar: immer in Sichtweite meiner Familie bleiben, die Schmach des ersten Laufes ausmerzen. Bei einem Radrennen wären wir im Klassement alle zur selben Zeit aufgeführt worden …

Eine weitere Attraktion des Olympic Parks ist Nord Amerikas schnellste Zipline: Mit bis zu 140 km/h kann vom von der Spitze der 90 m-Skisprungschanze in die Tiefe rasen. Dies war uns allen ein bisschen Adrenalin zu viel (abgesehen von den stolzen Kosten von 65 $ pro Person). Wir setzten uns lieber in den Bob, welcher für die Filmaufnahmen zu „Cool Runnings“ gebraucht wurde.2014-07-28 12--03--36---IMG_7757

Mir ist aufgefallen, dass die Anlage nicht wirklich in gutem Zustand ist; da und dort ein bisschen frische Farbe wäre begrüssenwert. Vermutlich wäre ein Besuch im Winter zudem interessanter, da dann auch Bobfahrten unternommen werden können und die Sprungschanzen und Halfpipe für Trainings in Betrieb sind.

2014-07-28 12--58--16---IMG_7769Die körperliche Aktivität konnten wir somit als erledigt abbuchen, es fehlte nur noch die geistige Herausforderung. Zu diesem Zweck fuhren wir zum TELUS Spark. Es handelt sich hierbei um ein Wissenschaftszentrum, zu vergleichen mit unserem Technorama. Auch wenn ein grosser Teil des Zentrums für Kinder gedacht ist, fanden wir vier auch unseren Gefallen an dem einen oder anderen Experiment. 2014-07-28 14--47--25---DSC05105Zudem sahen wir im Dome, einem kuppelähnlichen Kinosaal mit einem Durchmesser von 23 m Durchmesser den Film „Forces of Nature”, eine eindrückliche Dokumentation zum Thema Erdbeben, Vulkanausbrüche und Tornados. Mir wurde hundeelend, so dass ich die zweite Hälfte nur noch hörend mitbekam. Und wir hatten uns ausgerechnet für den längsten der drei Filme im Programm entschieden … Marco meinte nur, dass mir so schlecht geworden sei, weil die HD-Qualität zu wünschen übrig lasse.

Mit diesen Aktivitäten brach bereits der letzte Abend „on Tour“ an. Wir machten uns auf, um einen schönen Standplatz zu suchen, wo wir nicht nur ein letztes Nachtessen aus der RV-Küche geniessen konnten, sondern auch um einen letzten spektakulären Sonnenuntergang bestaunen zu können.