Wirklich nichts zu machen? – Samstag, 19. Juli 2014

Wirklich nichts zu machen? – Samstag, 19. Juli 2014

Auch heute standen wir früh auf, stand doch der Besuch des „Hot Spots“ der Rocky Mountains auf dem Programm: Wir wollen nach Jasper. Schon letzte Woche haben uns verschiedene (Lands)mitreisende erklärt, dass in Jasper ohne Campingplatz-Reservation nichts zu wollen sei.

Trotz dem einen oder anderen eingelegten Zwischenstopp kamen wir noch vor 11.00 Uhr in Jasper an. Beim ersten Campground (Whistlers, knapp 800 Standplätze) wurden wir bereits an den nächsten verwiesen. Auch hier prangte das Schild „no vacancies“ am Registrationshäuschen. Allerdings: es gibt hier einen „Overflow“-Platz, d.h. man parkiert sein Vehikel wie auf einem Parkplatz, einziger Unterschied ist, dass man sein Gefährt an den Strom anschliessen kann und so leere Akkus laden, Mikrowelle und Toaster gebrauchen kann. Und man kann dem Nachbarn problemlos ins Wohnzimmer schauen.

Nachdem wir Familie Hitz erfolgreich beim Nachtessen in einem Fischrestaurant in Stein a.Rh. ausfindig und zum Hochzeits- resp. Geburtstag gratuliert hatten, machten wir uns auf den Weg nach Jasper um uns über unsere temporäre Aufenthaltsstätte schlau zu machen und um die schwindenen Vorräte noch einmal aufzufüllen. Grocerie Shops gibt es in dieser 7800-Seelen Gemeinde gerade mal zwei, etwas grösser wie der Coop in Dottikon. Bei der Wahl von Souvenirshops hat man dagegen die Qual der Wahl. Ich wollte von einem einheimischen Souvenirladenmitarbeiter wissen, wo sie denn den Grosseinkauf machen würden. Dies sei ein kleineres Problem und der einzige winzige Nachteil Jaspers, Edmonton sei aber gut zum Einkaufen (rund 400 km entfernt).

Ein erster Höhepunkt unseres Jasper-Aufenthaltes wollten wir gleich erleben: wir fuhren zum rund 60 km entfernt gelegenen Maligne Lake. Es handelt sich hierbei um einen der grössten, von Gletscherwasser gespeisten See weltweit. Verschiedene Trails führen um den See oder in die nähere Umgebung. Einer von ihnen ist allerdings gesperrt – wegen Bären. Während einem kleinen Imbiss in unserer mobilen Unterkunft liess der Regen nach und wir machten uns auf den Weg zum See und streiften während rund zwei Stunden plappernd und singend durch die Wälder, u.a. bis zum Moose Lake. Die reizvolle Landschaft gab wieder das eine oder andere attraktive Fotosujet ab. Leider blieb uns der Anblick der imposanten Berge wie … hinter der linken Seeseite durch die tiefhängenden Wolken verwehrt.

Der ruhig daliegende, fliessende See mündet in den Maligne River, welcher schon bald seinen wilden Ritt durch das Tal Richtung … River beginnt. Der dazwischen liegende Medicine Lake weist z.Zt. nur einen niedrigen Wasserspiel auf; er wird bis in ein paar Monaten völlig ausgetrocknet sein und erst im nächsten Jahr wieder aufgefüllt werden.